Eltzer Wald

Seit undenklicher Zeit, so die Erzählungen, nutzten die Juden aus Münstermaifeld, Mertloch, Gappenach, Naunheim, Pillig, Wirschem und Polch diesen im Bann der Grafen von Eltz gelegenen, etwa sechs Morgen großen und mit hohen Tannen bestandenen Friedhof. Der Platz war schwierig zu erreichen und nicht gesichert. Die Toten wurden von den Verwandten beerdigt. Es war auch der Begräbnisplatz der Juden von Lehmen und Kobern, wenn sie in Brodenbach keinen Platz fanden.  Man zahlte für eine große Leiche einen RT und 4 Sgr., für eine kleine Leiche 17 Sgr. Über die Einhaltung der erforderlichen Grabtiefe wachte der gräfliche Förster. Noch 6 Grabsteine sind auffindbar. Leopold Hoenig hat 1987 die Inschriften, soweit noch möglich, übersetzen lassen. Es sind somit nachweisbar die Beerdigungen von Sara Bender (1844), Ehefrau des ebenfalls hier beerdigten Victor Bender (1856), Diana Schmitz, (1848), Ehefrau von Abraham Schmitz, beerdigt in Mertloch, alle Drei aus Münstermaifeld, Selma Hirsch (1832) aus Polch, Sara Faber (1847) aus Mertloch, Sabina Marx (1843) aus Pillig. Einige Grabsteine wurden während oder nach dem Krieg umgeworfen, untergegraben oder auch entwendet. Leopold Hoenig sah 1987 Hakenkreuze in die Steine geritzt.