Jüdisches Gebäck

Im Rahmen des Geschichts- und Sozialkundeunterrichts beschäftigten sich die Schüler und Schülerinnen der neunten Klasse der Stephanus-Schule Polch mit den Themen „Deutschland unter nationalsozialistischer Herrschaft“ und „Zweiter Weltkrieg“. Hierbei wurden insbesondere Bilder und Texte aus dem örtlichen Umfeld (Polch, Mayen, Münstermaifeld) besprochen, um den Schülern die eigene Nähe zum Unterrichtsgegenstand zu verdeutlichen. Dies wirkte auf die Schüler und Schülerinnen motivierend und erzeugte Betroffenheit. So entstand die Idee selbst etwas gegen das Vergessen dieser schrecklichen Zeit zu tun. Unter anderem wurde in diesem Zusammenhang das Schicksal der Synagoge in Münstermaifeld besprochen. Diese wurde in der Reichskristallnacht nahezu völlig zerstört. Zurzeit bemüht sich ein Verein um deren Wiederaufbau. Die Schüler und Schülerinnen wollten diesen Verein in seiner Arbeit unterstützen und selbst einen kleinen Teil zum Wiederaufbau der Synagoge in Münstermaifeld beitragen. Daher beschlossen sie in Hauswirtschaft Plätzchen nach original jüdischen Rezepten zu backen. Zudem erstellten die Schüler und Schülerinnen im Deutschunterricht im Computerlabor Rezeptbücher mit jüdischem Gebäck. Das Gebäck und die Rezeptbücher wurden dem Verein zum Verkauf auf dem Weihnachtsmarkt in Münstermaifeld gespendet und fanden dort großen Anklang.

 

Berches

(Berches = Jüdisches Weißbrot aus Weizenmehl für den Sabbat bereitet, auch Sabbatbrot genannt.)

  • 500g Mehl
  • 100g gekochte, fein geriebene Kartoffeln
  • 1 geh. TL Salz
  • 1/5 l Wasser
  • 1 Pck. Hefe

Hieraus einen Hefeteig bereiten.

Nach dem Gehen formt man von 2/3 des Teiges einen  Stollen, den man auf ein bestrichenes Blech setzt. Von dem übrigen Teig flechtet man einen Zopf und legt ihn auf den Stollen. Gehen lassen. Mit Wasser bestreichen. Mit Mohnsamen bestreuen und backen.

Hitze: 200°C; Zeit: 40 Min.; untere Schiebeleiste

 

Kichlach

 30 – 40 Stück

  • 3 Eier
  • 2 Teelöffel Zucker
  • 1 ½ Tassen halbgriffiges Mehl
  • ½ Teelöffel Salz
  • ½ Teelöffel Backpulver
  • ¼ Tasse Öl
  • zum Bestreuen: 1 Löffel Zucker ,1 Löffel Zimt

Eier schaumig schlagen, unter ständigem Schlagen Zucker und in kleinen Portionen Öl und mit Salz und Backpulver vermengtes Mehl zufügen. Einen glatten Teig ausarbeiten und auf dem mit Mehl bestäubten Brett etwa 0,5 cm dick ausrollen. Rechtecke ausstechen, mit Öl bestreichen und mit einer Gabel durchstechen .Man kann sie auch mit Zucker und Zimt bestreuen. Auf einem gut gefetteten Blech etwa 30 Minuten bei 180° backen, bis sie hellbraun sind.

Gesalzene Kichlach werden als Beilage zu gehackten Heringen am Sabbat serviert.

 

Jüdischer Apfelkuchen

(für 16 – 20 Portionen)

Apfelfüllung:

  • 1kg Kochäpfel, geschält, entkernt
  • 4 EL Zucker
  • 1 TL Zimt
  • Abgeriebene Schale und Saft
  • von einer Zitrone

Teig:

  • 4 Eier
  • 250g feiner Zucker
  • 250g Pflanzenöl
  • 250g Mehl
  • 2 Tl Backpulver
  • 1 Tl Vanilleextrakt
  • Zucker zum Bestreuen

Den Backofen auf 180° vorheizen. Eine 23.5 x 32,5 cm große Kuchenform ausfetten. In einer großen Schüssel die Apfelstückchen in Zucker, Zimt, Zitronenschale und -saft wenden. In einer großen Schüssel die Eier und den Zucker mit einem Handrührgerät 3 – 5 Minuten schaumig schlagen, bis sie dick und zitronenfarben sind und beim Herausheben der Quirle Fäden ziehen. Das Öl sorgfältig unterschlagen. Mehl und Vanille einrühren, bis die Mischung gut verrührt und glatt ist.

Die Hälfte der Masse in die vorbereitete Form gießen. Mit einem Löffel die Hälfte der Äpfel über den Teig geben. Die Apfelstückchen mit der restlichen Teigmischung bedecken und darüber weitere Apfelstücke verteilen. Mit ca. 2 EL Zucker bestreuen.

1 1/3 – 1 ½ Std. backen, bis die Äpfel weich sind, der Kuchen goldbraun und aufgegangen ist und die Oberfläche zurückspringt, wenn sie vorsichtig mit dem Finger eingedrückt wird. Falls die Oberfläche beim Backen zu schnell bräunt, mit Alufolie bedecken. Zum Abkühlen auf ein Kuchengitter stellen. Den Kuchen in Quadrate schneiden und bei Zimmertemperatur servieren.

 

Backwerk der Königin Esther

(etwa 45 Plätzchen)

  • ½ Tasse Butter oder Margarine
  • 1 großes Ei
  • 1 Löffel Wasser
  • ½ Teelöffel Vanilleextrakt
  • ½ Tasse Zucker
  • 2 Tassen Mehl
  • ½ Teelöffel Backpulver
  • ¼ Tasse Mohn

Zucker mit Butter oder Margarine schaumig rühren. Ei, Wasser und Vanilleextrakt zugeben. Zuletzt Mohn und mit Backpulver vermengtes Mehl einrühren, zu einem sehr festen Teig verarbeiten, in Folie wickeln und für einige Stunde in den Kühlschrank legen. Auf einem bemehlten Brett etwa 1cm dick ausrollen und verschiedene Formen ausstechen.

Auf einem leicht gefetteten Blech etwa 10-15 Minuten bei 180 c backen.

 

Rugelach

(für 8-10 Personen)

  • 4 Tassen halbgriffiges Mehl
  • 2 verquirlte Eier
  • 1/2 Tasse Zucker
  • ½ Tasse Orangensaft
  • 1 Tasse Margarine
  • 2Teelöffel Backpulver

Mit Backpulver vermengtes Mehl, Eier, Zucker und Orangensaft zu einem Teig verarbeiten und für 1 Stunde kalt stellen. Dann den Teig in 4 Stücke teilen und aus jedem auf dem bemehlten Brett eine dünne, kreisförmige Platte ausrollen. Mit Zimt und Zucker bestreuen und in 8 oder 16 Dreiecke zerschneiden. Die Dreiecke vom Kreisumfang beginnend zur Spitze einrollen. Rugelach auf ein leicht gefettetes Backblech legen und etwa 20 Minuten bei 180° C backen, bis sie hellbraun sind.

 

Lekach

Dieser Honigkuchen ist der traditionelle jüdische Neujahrskuchen.

  • 300g Mehl, 125g Vollkornmehl
  • 125g brauner Zucker
  • 1 EL Backpulver, 1Tl Natriumbicarbonat
  • 2 Tl gemahlener Ingwer, 1 Tl Zimt, 1 Tl Piment,
  • 60 g Walnüsse oder Mandeln, gehackt und geröstet
  • 90 g Sultaninen
  • 425ml Honig
  • 250ml starker schwarzer Kaffee
  • 3 El Bourbon, Brandy oder Wasser
  • 4 Eier
  • 60ml Pflanzenöl
  • 8 El Ingwerkonfitüre oder gehackte Ingwerwurzel in Sirup aus der Dose
  • Puderzucker zum Bestäuben oder Honig für die Glasur

Den Ofen auf 180°vorheizen. Eine 23,5 x 32,5 cm große Backform ausfetten, mit Backpapier auslegen .

Den Honig mit dem Kaffee bei geringer Hitze in einem kleinen Topf erwärmen, Bourbon, Brandy oder Wasser unterrühren. Eier mit dem Pflanzenöl schaumig schlagen. Ingwerkonfitüre oder eingelegten Ingwer unterrühren.

Mehl, Zucker, Gewürze, Nüsse und Rosinen vermischen und abwechselnd mit dem erwärmten Honig unter die Eiermasse rühren. In die vorbereitete Form füllen und ca. 1 Stunde bei 180° backen.

Den fertigen Kuchen mit Puderzucker bestäuben oder mit leicht erwärmtem Honig bestreichen. In Würfel schneiden.

 

Mandelgebäck

  • 1 Tasse geriebene Mandeln
  • 2 Tasse Puderzucker
  • 1 Löffel Zimt
  • 3 Eiweiß
  • 1 Löffel feines Mazzemehl

In einer Schüssel Mandeln, Zucker und Zimt vermengen, Mazzemehl zufügen. Zuletzt steifen Eischnee unterheben. Wenn die Masse zu dünnflüssig ist, noch Mazzemehl zugeben.

Mit den nassen Händen Kugeln von etwa 2 cm Durchmesser formen und nicht zu eng auf ein gefettetes Backblech legen. Etwa 25 Minuten bei 120° backen.

 

Zuckerkuchen (Schnapsgutsel)

250g Butter, 200g Zucker, 500g Mehl mit 1-8l Zwetschgenschnaps verkneten.

Teig 1/2 cm dick ausrollen und ausstechen oder in Rollen formen und ½ cm dicke Scheiben abschneiden.

Plätzchen mit Eigelb bestreichen und in Hagelzucker tauchen.

Bei 200° ca. 10 Min. backen. Die Plätzchen gehen in die Höhe auf.

 

Israelischer Honigkuchen

2 Eier, 250g Honig, 10 EL Zucker, 1/4l Mineralwasser zusammen verrühren.

2 Teelöffel Natron, 1 Päckchen Trockenhefe in 85ccm Cognac oder Rum auflösen und in die Honigmasse geben.

1/8l Öl, 3/4 TL gemahlene Nelken (oder Lebkuchengewürz), ¾ Teelöffel gemahlene Vanille (oder 2 Päckchen Vanillezucker) und ½  Teelöffel Zimt unterrühren.

500g Mehl oder 450g Mehl +100g gehackte Mandeln zugeben.

Der Teig ist flüssig!

Eine große Kastenform fetten und mit Semmelbrösel bestreuen.

Bei 190° 60-80 Min. backen. Mit Hölzchenproben prüfen, ob der Kuchen durchgebacken ist.

 

Marokkanische Butterkekse

(30 Stück)

  • 250g weiche Butter
  • 250g Zucker
  • 375g Mehl
  • 45g Walnüsse oder Mandeln, fein gemahlen
  • Grob gehackte Walnüsse zum Dekorieren (nach Belieben)
  • Die Butter in einer großen Schüssel mit elektrischen Handrührer in 5-7 Min weiß und cremig schlagen. Zucker zugeben und 4-5 Min. weiter schlagen, bis die Mischung sehr cremig ist. Mit den Händen Mehl und gemahlenen Walnüsse oder Mandeln unterkneten , bis ein weicher Teig entsteht. Falls der Teig zu weich ist, noch etwas Mehl zufügen oder kühl stellen , bis der Teig die richtige Konsistenz hat.
  • Den Backoffen auf 150° vorheizen. 2 große Backbleche dünn mit Mehl besteuben, aber nicht einfetten . Den Teig mit leicht bemehlten Händen in Walnussgroße Stücke teilen und zu glatten Bällchen rollen. Im Abstand von 2,5 cm auf die Backbleche legen. Einige Walnussstücke oben in jedes Bällchen drücken .
  • 20-30 Min . backen bis sie fest sind. Die Kekse nicht so lange backen oder braun werden lassen, sie sollten cremefarben sein. Auf ein Kuchengitter legen und abkühlen lassen. In einer luftdicht schließenden Dose aufbewahren.

 

Einfache Zimtbällchen

(Diese Kekse sind kinderleicht zu backen. Vor allem am Pessachfest werden sie gereicht.)

  • 250 g abgezogene Mandeln oder Walnüsse, fein gemahlen
  • 250 g Zucker
  • 1 EL Zimt
  • 2 Eiweiß
  • 1/8 TL Weinstein
  • Puderzucker und Zimt zum Dekorieren
  • Den Backofen auf 170° vorheizen. Ein großes Backblech dünn einfetten. Gemahlene Mandeln oder Walnüsse, 125 g Zucker und Zimt in einer mittelgroßen Schüssel mischen. Beiseite stellen.
  • Die Eiweiße in einer anderen mittelgroßen Schüssel mit dem elektrischen Handrührgerät schaumig schlagen. Weinstein zufügen und weiterschlagen, bis die Eiweiß halb steif sind. Esslöffelweise den restlichen Zucker zugeben und nach jeder Portion gut weiterschlagen, bis das Eiweiß steif und glänzend ist. Vorsichtig unter die Nussmischung heben.
  • Mit nassen Händen aus dem Teig walnussgroße Bällchen formen. In etwa 2,5cm Abstand auf das Backblech legen. 25-30 Min. backen, bis die Kekse goldbraun und fest sind. Das Backblech auf ein Kuchengitter stellen und etwas abkühlen lassen.
  • 125 g Puderzucker und ¼ TL Zimt in einer kleinen Schüssel sorgfältig abkühlen lassen. Bei Bedarf mehr Puderzucker und Zimt zugeben. Nach dem Abkühlen jedes Bällchen noch einmal in der Zucker-Zimt-Mischung wälzen.

Mandelbrot

(36 Scheiben)

  • 300g Mehl
  • 2 TL Backpulver
  • ¼ TL Salz
  • 3 Eier
  • 250 g Zucker
  • 6 El Pflanzenöl
  • Abgeriebene Schale von einer Zitrone
  • 1 TL Zitronensaft
  • ½ TL Madelextrakt
  • 125 g abgezogene ganze Mandel oder Mandelblättchen, grob gehackt
  • Den Backofen auf 180° vorheizen. 2 Backbleche einfetten. Mehl, Backpulver und Salz in eine Schüssel sieben. Beiseite stellen.
  • Eier und Zucker in einer großen Schüssel mit dem elektrischen Handrührer in 3-5 min. dick und cremig rühren. Öl, Zitronenschale, -saft und Mandelextrakt unterziehen. Mit dem Handrührer bei geringer Geschwindigkeit die Mehlmischung langsam und gründlich untermischen. Die Mandeln unterrühren, bis der Teig glatt ist.
  • Den Teig auf eine dünne bemehlte Arbeitsplatte geben und leicht kneten. Den Teig halbieren und 2 lange, flache Laibe von etwas 7,5 cm breite und 2,75 cm hohe formen. Jeden Laib auf ein Backblech legen und 35-40 min goldbraun backen.
  • Die Laibe aus dem Backofen nehmen und 10-15 min. abkühlen lassen. Wenn sie so kühl sind, dass man sie anfassen kann, vorsichtig diagonal in 1,25 cm dicke Scheiben schneiden und diese wieder auf das Backblech legen (eventuell in mehreren Portionen). 6 – 7 Min. backen, bis sie auf der Unterseite goldbraun sind, dann die Scheiben wenden und weiter 5 – 7 min. goldbraun backen. Auf ein Kuchengitter legen und vollständig abkühlen lassen.